Pratteln, 27. April 2024 – In einem Produktionsgebäude des Feinchemieunternehmens CABB in Pratteln ist am Freitagabend eine noch unbekannte Menge Acetylchlorid (Essigsäure) ausgetreten. In der Folge kam es zur Bildung einer Wolke, die auch ausserhalb des Betriebsgeländes zu Geruchsbelästigungen führte. Der Einsatz der externen Feuerwehren konnte noch in der Nacht beendet werden, es kamen keine Personen zu Schaden.

Bei Acetylchlorid handelt es sich um eine Flüssigkeit, die als Zwischenprodukt im Werk der CABB AG in Pratteln verwendet wird. Beim Kontakt mit Feuchtigkeit bildet sich Dampf, der nach Essig riecht und in höheren Konzentrationen ätzend ist. Als vorsorgliche Massnahme wurde die Bevölkerung durch die Polizei am Freitagabend angewiesen, die Fenster zu schliessen und sich nicht im Freien aufzuhalten. Messungen der Feuerwehr ausserhalb des Betriebsgeländes ergaben aber zu keiner Zeit erhöhte Werte. Ebenso kann eine Verunreinigung von Gewässern ausgeschlossen werden.

Die Betriebs- sowie externen Feuerwehren aus der Umgebung verhinderten mit ihrem Einsatz eine weitere Geruchsbelästigung ausserhalb des Areals. Der Stoffaustritt konnte gestoppt werden. Die Gründe für den Stoffaustritt sind noch nicht bekannt und werden derzeit untersucht. Die CABB AG wird die Erkenntnisse kommende Woche aktiv kommunizieren.

CABB bedauert das Ereignis. Werkleiter Uwe Müller: «Wir verfügen über ein umfassendes Sicherheitsdispositiv und Einsatzmanagement, das bei einem Ereignis sofort zum Tragen kommt. Das war auch hier der Fall. Es ist eine Tatsache: In der chemischen Produktion arbeiten wir mit Stoffen und Produkten verschiedener Gefahrenklassen. Diesen Gefahren sind wir uns aber jederzeit bewusst und beherrschen diese.»

CABB zeigt sich auch zufrieden, dass die Alarmierung der Bevölkerung über die App Alertswiss einwandfrei funktioniert hat. Dies führt allerdings auch zu einer hohen Medienaufmerksamkeit und zu einer nicht in jedem Fall sachlichen Darstellung der Ereignisse. So wurden bereits kurz nach dem Alarm Parallelen zum Sandoz-Brand von 1986 gezogen. «Solche Darstellungen verunsichern die Bevölkerung unnötig», sagt der Werkleiter Uwe Müller.

Medienmitteilung: CABB Pratteln: Stoffaustritt führte zu Geruchsbelästigung